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Unser Präsident Univ.-Doz. Dr. Heribert Pittner - 70 Jahre!
Am 19. Jänner 2018 feierte der langjährige und amtierende ÖGPHYT-Präsident MR Univ.-Doz. Dr. Heribert Pittner seinen 70sten Geburtstag.
Dies wurde zum Anlass genommen, die zwei Tage davor stattfindende ÖGPHYT-Vorstandssitzung etwas feierlicher als sonst zu gestalten.
Als passionierter Connaisseur und Hobby-Koch („Alt-Wiener Küche - vom Kaiserschmarrn bis zum Tafelspitz“) ließ es sich der Jubilar
nicht nehmen, selbst für die kulinarische „Atmosphäre“ zu sorgen. Kulinarisch angehaucht war auch ein Teil des Geschenks vom
Vorstand an den Präsidenten: eine Torte mit dem Formelbild des von ihm in jüngeren Jahren entdeckten Wirkstoffs Celiprolol.
Damals war er bei der „Chemie Linz“ gerade ein Jahr in der Pharmaforschung angestellt, als er diesen ß-Blocker fand.
Geboren in Horn, studierte Heribert Pittner in Graz Medizin, absolvierte die Facharztausbildung für Pharmakologie und habilitierte
sich neben seiner beruflichen Tätigkeit 1990 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien für Pharmakologie und Toxikologie.
Ab 1986 war er Direktor der Bundesstaatlichen Anstalt für experimentell-pharmakologische und balneologische Untersuchungen in Wien.
Schon damals hatte er stets ein offenes Ohr für pflanzliche Arzneimittel! 1997 wechselte er in das Österreichische Gesundheitsministerium und war
dann bis zu seiner Pensionierung 2011 bei der AGES als Leiter der Abteilung Pflanzliche Arzneimittel & Homöopathika tätig. Aufgrund seines Fachwissens
war und ist Doz.Pittner ein gesuchter Vortragender und Berater bei verschiedensten Gremien, auch in der Fortbildung, im In- und Ausland. Mit seiner
großen Expertise und der ihm eigenen verbindlichen Art wurde er als Vertreter Österreichs auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) besonders
geschätzt; verschiedene wichtige Funktionen beim HMPC und CHMP führten ihn im Lauf der Jahre u.a. über hundertsiebzigmal nach London!
Seit seiner Wahl im Jahr 2004 fungiert Doz. Pittner als sehr umsichtiger ÖGPHYT-Präsident und wurde seitdem viermal in dieser Funktion bestätigt. In die Zeit seiner Präsidentschaft fallen die Gründung von inzwischen gut etablierten, wichtigen Pfeilern der Gesellschaft: die Zeitschrift Phytotherapie-Austria, die ÖGPHYT-Phytodiplom-Ausbildung und deren Akkreditierung durch die Österreichische Ärztekammer, sowie die Veranstaltung von mehreren wissenschaftlichen Phytotherapiekongressen. Sein Einsatz für die Gesellschaft war trotz seines Berufslebens als Abteilungsleiter bei der AGES PharmMed stets von der notwendigen Akkuratesse geprägt. Auch nach seiner Pensionierung ließ und lässt das Feuer seines Engagements nicht nach. Teil seines Jungbrunnens ist nach eigenen Angaben die Zeit mit seiner Familie (als „Josefstädter“ in Wien und genauso gern in Gmünd im geliebten Waldviertel) und die Freude an der Musik und Natur. Ohne Zweifel zählt Heribert Pittner zu den höchst „musikaffinen“ Personen in der Phyto-Familie: Aktiv selbst musizierend an der Violine, „passiv“ als begeisterter Konzert- und Opernbesucher!
In diesem Sinne wünschen wir als ÖGPHYT-Vorstand gemeinsam mit allen ÖGPHYT-Mitgliedern unserem Präsidenten
zu seinem Jubiläum alles erdenklich Gute, Gesundheit und weiter viel Freude und Energie - ad multos annos!
Das war der Phytotherapiekongress 2018 in Wien
Seit dem Jahr 2012 veranstalten die Phytotherapiegesellschaften von Deutschland (GPT), der Schweiz (SMGP) und Österreich (ÖGPHYT) im zweijährigen Abstand gemeinsame Kongresse. Der jüngste Kongress „Phytotherapie 2018 – Mit Phytotherapie in die Zukunft“ fand vom 31. Mai (Fronleichnam) bis zum 2 Juni 2018 im Pharmaziezentrum der Universität Wien statt. Mit 289 registrierten Teilnehmern wurden selbst sehr optimistische Erwartungen erfüllt. Kongresspräsident war ÖGPHYT- Präsident Univ.-Doz. Dr. Heribert Pittner. Erstmals lief dieser Kongress als tetranationaler Kongress, da auch die Niederländische Vereinigung für Phytotherapie (NVF) als Mitveranstalter fungierte. Weitere Mitveranstalter waren die internationalen Gesellschaften GA und ESCOP sowie die Österreichische Pharmazeutische Gesellschaft (ÖPhG).
Es wurden Vorträge zu den Themen „Cannabis“, „Infektionskrankheiten“, „Regulatorisches“, „ZNS“ und „Entzündungen“ gehalten. Da bei einem Kongressbericht von einer Seite Länge nicht auf jeden einzelnen Vortrag eingegangen werden kann, verweise ich auf Heft 3-18 dieser Zeitschrift, in dem die Kurzfassungen aller Vorträge und Poster publiziert worden sind.
Es wurden nicht weniger als 56 Poster präsentiert, die überwiegend von beachtlicher Qualität waren. Es war erfreulich, dass nicht weniger als 21 Poster entweder in österreichischen Forschungseinrichtungen oder zumindest mit österreichischer Beteiligung erstellt worden sind. Die Fa. Finzelberg hat Posterpreise gestiftet, die von der Österr. Pharmazeutischen Gesellschaft aufgerundet wurden. Im Sinne der „Phytotherapie“ hat sich die tetranationale Preisjury bei 2 von 3 Posterpreisen für klinische Beiträge entschieden.
Die stilvolle Kongresseröffnung besorgte ein erlesenes Instrumentalistentrio, das 2 Sätze aus dem Grand Trio in Es- Dur op. 39 für Klarinette, Cello und Klavier von Ludwig van Beethoven zu Gehör brachte. Beethoven hat dieses Werk seinem Freund Professor Johann Adam Schmidt gewidmet, der in einem handschriftlich hinterlassenen Lehrbuch (Wien 1811) die Begriffe „Pharmacognosis“ (= „Arzneyenkunde“) und „Pharmacodynamik“ (= „Arzneyenkräftelehre“) neu geschaffen hat. Den Flügel für die Kongresseröffnung stellte in dankenswerter Weise Prof. Wolfgang Kubelka aus seinem Privatbesitz zur Verfügung.
Gesellschaftlicher Höhepunkt war der Heurigenabend beim Fuhrgassl- Huber in Neustift am Walde. Nachdem das für den 1. Juni prognostiziert gewesene Unwetter über Wien nicht stattgefunden hat, stand einer perfekten Heurigenidylle bei klassischem Buffet und süffigem Wein in einer lauen Sommernacht nichts mehr im Wege. Dennoch war auch am folgenden Samstag, dem letzten Kongresstag, der Hörsaal nach wie vor sehr gut besetzt.
Der Kongress verlief ohne größere Pannen, und die meisten kleineren Probleme konnten durch den Kongressservice der Universität Wien rasch und professionell behoben werden. Einen extra Blumenstrauß verdiente die ÖGPHYT- Generalsekretärin Dr. Anna Pitschmann für ihren großartigen Einsatz, besonders in der unmittelbaren Phase der Kongressvorbereitungen. Während des Kongresses gab es wohl Kritik an den unbequemen Sitzbänken sowie an der hohen Lufttemperatur im Hörsaal 8, es überwog aber bei weitem das Lob für einen gelungenen Kongress. Es sollte ein „Wiener“ Kongress werden, und ich freue mich, dass dieses Vorhaben so gut aufgenommen worden ist.
Am Ende des Wiener Kongresses luden die GPT zum nächsten nationalen Kongress von 19. bis zum 21.9.2019 nach Potsdam sowie die SMGP zum nächsten internationalen Phytotherapiekongress von 11. bis zum 13. Juni 2020 nach Zürich ein. Die Verbundenheit zwischen den deutschsprachigen Phytotherapiegesellschaften kam in ganz besonderer Weise dadurch zum Ausdruck, dass kurz vor dem Kongressende die GPT- Präsidentin Prof. Karin Kraft völlig überraschend an den ÖGPHYT- Präsidenten Doz. Heribert Pittner und den SMGP- Geschäftsführer Prof. Beat Meier die Ehrennadel der GPT überreichte.
(Bericht von Heribert Pittner)
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