1.2 Magen-Darmtees bei dyspeptischen Beschwerden (Völlegefühl)
Die vorgeschlagenen Teemischungen enthalten durchwegs Arzneidrogen mit Bitterstoffen. Bitterstoffe
regen auf reflektorischem Wege die Magensaftsekretion an und führen zu einer Verbesserung der
Verdauung.
Tausendguldenkraut ist eine reine Bitterdroge, die als Tee trotzdem noch gut trinkbar ist.
Wermutkraut, Schafgarbenkraut, Angelikawurzel, Kalmuswurzel und Bitterorangenschale verleihen dem
Tee neben dem bitteren Geschmack auch eine aromatische Note. Der bittere Geschmack ist für die
Wirksamkeit essentiell.
Um eine gute Mischbarkeit der Komponenten zu gewährleisten, wurden bevorzugt für Tee 1.2.2
oberirdische Organe (blühendes Kraut, Blatt), für den Tee 1.2.3 Wurzeldrogen ausgewählt.
Die Wirksamkeit von Tee 1.2.2 beruht auf den klassischen Magenmitteln Wermutkraut und
Schafgarbenkraut, mengenmäßig dominiert Schafgarbenkraut, das nicht so stark bitter schmeckt wie
Wermut.
Dem Tee 1.2.3 verleiht Ingwerwurzel einen leicht scharfen Zusatzgeschmack, die Ingwer-Scharfstoffe
regen ebenfalls die Magensaftsekretion an.
Anmerkung:
Der Thujongehalt von Wermutkraut ist bei der vorschriftsmäßigen Anwendung als Tee toxikologisch
völlig unbedenklich.
Erklärungen/Begründungen
zur Verwendung der einzelnen Drogen beruhen auf pharmakologischen und/oder klinischen Prüfungen;
volksmedizinische, traditionelle Anwendungen sind in Klammern gesetzt.
Tausendguldenkraut-Tee
Reiner Bittertee
früher: Tee 1.2.1
Kurzinfo
: reiner Bittertee
Tausendguldenkraut |
100 |
fiat Species, S: Bittertee |
Kassenformulare zum Download:
Deutsch
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Latein
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Latein (Deutsch)
Species stomachicae dyspepsiae I - ÖAB
Magentee bei Dyspepsie I
früher: Tee 1.2.2
Wermutkraut |
10 |
Schafgarbenkraut |
40 |
Pfefferminzblätter |
30 |
Bitterorangenschale |
20 |
M.D.S. Magen-Darm-Tee |
In der Teemischung können Bitterorangenschalen wahlweise ersetzt werden durch:
Melissenblätter (wenn die Symptomatik möglicherweise nervös mitbedingt ist)
Kamillenblüten, Koriander (bei gleichzeitig bestehenden Blähungen)
Thymian (bei Zuständen nach Magen-Darm-Infektionen)
Kassenformulare zum Download:
Deutsch
/
Latein
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Latein (Deutsch)
Species stomachicae dyspepsiae II - ÖAB
Magentee bei Dyspepsie II
früher: Tee 1.2.3
Angelikawurzel |
40 |
Kalmuswurzel |
20 |
Ingwerwurzel |
20 |
Bitterorangenschale |
20 |
M.D.S. Magen-Darm-Tee mit Ingwer |
In der Teemischung können Bitterorangenschalen wahlweise durch
Koriander (bei gleichzeitig bestehenden Blähungen) ersetzt werden.
Kassenformulare zum Download:
Deutsch
/
Latein
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Latein (Deutsch)
Indikationsbezogene Wirkungen der Austauschdrogen:
Melissenblätter: beruhigend, blähungstreibend, (krampflösend)
Kamillenblüten: entzündungshemmend, krampflösend, blähungswidrig, klassisches Magenmittel
Koriander: blähungswidrig, krampflösend; antimikrobiell, klassischer Bestandteil von
blähungstreibenden Tees
Thymian: antibakteriell, (Anregung der Speichel- und Magensaftsekreti
Bemerkungen:
Die einzelnen Bestandteile sind in geschnittenem Zustand (Ausnahme: Koriander unzerkleinert) zu
mischen. Die Teemischungen sind vor Feuchtigkeit und Licht geschützt in gut schließenden Gefäßen
(am besten aus Glas) aufzubewahren.
Zubereitung Tee 1.2.1 und Tee 1.2.2:
1 Teelöffel (1.2.1) bzw. 1 Esslöffel (1.2.2) Tee mit 150 ml (entspr. 1 Teetasse) kochendem Wasser
übergießen und bedeckt ziehen lassen, gelegentlich umrühren. Nach 10 Minuten abseihen und abkühlen
lassen.
Zubereitung Tee 1.2.3:
Ein (bis zwei) Teelöffel der Teemischung wird (werden) mit 150 ml (entspr. 1 Teetasse) kochendem
Wasser übergossen und ein bis zwei Minuten im Kochen gehalten; anschließend bedeckt ziehen lassen.
Nach 5 Minuten abseihen und abkühlen lassen.
Am besten ist es, den Tee jeweils frisch zu bereiten. Soll ein Vorrat für einen ganzen Tag
bereitet werden, so wird jeweils die vierfache Menge (4-8 Teelöffel Teemischung, 600 ml kochendes
Wasser) genommen. Aufbewahrung in einer gut verschlossenen Thermoskanne.
Anwendung:
Der Tee soll warm (nicht heiß), ungesüßt, schluckweise getrunken werden; bei regelmäßigem Gebrauch
jeweils eine Tasse vor dem Essen, bzw. bei akutem Bedarf (Völlegefühl) nach dem Essen, 3-4 mal
täglich.
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