Vorwörter
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Dr.
Ulrich H. Bode
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Liebe Leserin,
lieber Leser!
Die Pflanzenmedizin erlebt seit einiger Zeit eine Renaissance; immer mehr Menschen wollen die
Vorteile dieser als "natürlich" und "sanft" empfundenen TherapieRichtung nützen. Dieses "Kleine
Wörterbuch der Pflanzenmedizin" will qualifizierte Informationen zum Thema geben, mit so manchem
Missverständnis und Vorurteil aufräumen und vor allem klar machen, dass Arzneimittel aus
pflanzlichen Wirkstoffen genauso sorgfältig und mit Sachverstand angewendet werden müssen wie
jene, die synthetisch hergestellt werden.
Ich möchte an dieser Stelle Barbara Urban und Dr. Christoph Leprich vom ORF danken, dass sie als
Autoren dieses dritten "Kleinen Wörterbuches" der Pharmig diese überaus erfolgreiche Reihe
weitergeführt haben. Mein Dank gilt weiters O. Univ. Prof. Mag. Dr. Wolfgang Kubelka und A.o.
Univ. Prof. Dr. Reinhard Länger vom Institut für Pharmakognosie der Universität Wien für die
engagierte redaktionelle und fachliche Unterstützung, die zur Erstellung dieser Publikation
maßgeblich war. Ich hoffe, dass dieses neue Büchlein dazu beitragen wird, auch im Bereich der
Pflanzenmedizin Bewusstsein zu schaffen und dass es insgesamt zu einem noch vernünftigeren Umgang
mit Arzneimitteln führen wird.
Dr. Ulrich H. Bode
Präsident Pharmig
Vereinigung pharmazeutischer Unternehmen
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Univ. Prof. Dr.
Wolfgang Kubelka
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Pflanzen als Medizin, Medizin aus Pflanzen – brauchen wir das heute noch, wo doch in unserem
Gesundheitssystem unzählige, chemisch oder gentechnologisch hergestellte, spezifisch wirkende
Arzneistoffe zur Verfügung stehen?
Unser Wissen über Pflanzen als Arzneimittel, über ihre Wirkungen, Wirkstoffe und
Anwendungsmöglichkeiten hat in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen. Ausgehend von
Erfahrungen, die über viele Jahrhunderte gesammelt wurden, hat die moderne Wissenschaft wesentlich
dazu beigetragen, dass pflanzliche Arzneimittel als "Phytopharmaka" (von einfachen Teedrogen bis
zu klinisch geprüften, modernsten Spezialpräparaten) heute in hoher, gleichbleibender Qualität
verfügbar sind. So haben sie durchaus ihre Berechtigung neben anderen, etwa synthetischen
Arzneistoffen.
Durch die Einhaltung medizinischnaturwissenschaftlicher Grundsätze unterscheidet sich die moderne
Pflanzenmedizin ("Phytotherapie") von anderen Behandlungsformen, bei denen ebenfalls Pflanzen
verwendet werden, wie etwa Homöopathie oder BachBlütentherapie. Sie ist deshalb nicht als
"Alternativmethode" zu betrachten, sondern soll dort, wo ihr Einsatz vernünftig ("rational") und
gerechtfertigt ist, in der Hand des Arztes oder bei der Selbstmediation unter Beratung durch den
Apotheker, zur Anwendung kommen.
Univ. Prof. Dr. Wolfgang Kubelka.Nicht jedes Pflanzenprodukt ist auch ein Arzneimittel;
pflanzliche Präparate werden in sehr unterschiedlicher Weise hergestellt und angeboten, und sie
enthalten immer viele, viele Stoffe. Eine kritische Beurteilung ist daher wichtig, aber selbst für
den Fachmann oft nicht einfach. Es ist dem vorliegenden "Wörterbuch" zu wünschen, dass es viele
Fragen beantwortet und Interesse an einer uralten, heute aber zu Recht wieder ganz modernen,
wichtigen, Therapiemöglichkeit weckt!
Univ. Prof. Dr. Wolfgang Kubelka
Vorstand Institut für Pharmakognosie
an der Universität Wien
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Dr.
Manfred Jochum
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Bereits zum dritten Mal können wir nun einer interessierten Öffentlichkeit ein "Kleines Lexikon"
vorlegen. Aber so "klein" ist diese Broschüre gar nicht. Sie ist sehr groß, was den Informationswert
betrifft. Ich gestehe offen: Zunehmend fasziniert habe ich das Manuskript von Barbara Urban,
Christoph Leprich und Reinhard Länger gelesen, und eine Vielzahl an neuem Wissen aufgenommen, ja
mehr noch das eine oder andere "VorUrteil" abgebaut. Das entspricht auch dem Ideal des guten
Journalismus im Allgemeinen und eines seriösen Wissenschaftsjournalismus im Besonderen.
Wir müssen uns beständig bemühen, "Information" in gesichertes Wissen zu transformieren, um vom
diesem Wissen der "Erkenntnis" einen Schritt näher zu kommen. Öffentlichrechtliches Radio ist ganz
wesentlich der Aufklärung und Bildung verpflichtet, sie sind sein eigentlicher Unternehmenszweck.
Österreich 1, der "Heimatsender" von Barbara Urban und Christoph Leprich, bemüht sich darum in
seinem vielfältigen Programmangebot. Und der Erfolg gibt uns Recht. Mehr als eine halbe Million
täglicher Hörerinnen und Hörer sind ein deutliches Zeichen dafür.
Aber Radio ist natürlich auch ein flüchtiges Medium und das gesprochene Wort bedarf oftmals der
Vertiefung, der Überprüfung, des Nachdenkens. Dieses Bedürfnis wird möglicherweise sogar immer
stärker, weil wir zunehmend in einer virtuellen Welt leben,.deren einziges Ideal die
Geschwindigkeit zu sein scheint. Wer das "Kleine Wörterbuch der Pflanzenmedizin" wirklich lesen
will, wird sich dafür Zeit nehmen müssen – und das ist gut so. Der Lohn ist allemal ein vertieftes
Verständnis in die Zusammenhänge zwischen Natur und menschlichem Leben.
Abermals danke ich aber auch für die Partnerschaft zwischen dem Programm Österreich 1 und der
Pharmig, Vereinigung pharmazeutischer Unternehmen, sowie dem Institut für Pharmakognosie der
Universität Wien. Wissenschaft, angewandte Forschung und Journalismus sind dabei ein Bündnis
eingegangen, dessen Fortsetzung ich mir sehr wünsche.
Dr. Manfred Jochum
ORFHörfunkintendant und Wissenschaftssprecher
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