Abkochung
= Dekokt; Art der Teebereitung; die Arzneidroge wird mit kochendem Wasser übergossen und kurze
Zeit (ca. 10–15 Minuten) weiter erhitzt. Anwendung bei Rinden und Wurzeldrogen.
Aflatoxine
Giftstoffe aus Schimmelpilzen. Arzneidrogen müssen auf Schimmelbefall geprüft werden.
Alkaloide
Stickstoffhältige Naturstoffe, mit deutlicher Wirkung auf das Nervensystem. Beispiele: Atropin
(Tollkirsche), Morphin (Schlafmohn), Nicotin (Tabak)
Allergie
Überreaktion des Immunsystems; der Organismus wird beim Erstkontakt mit dem Allergen
sensibilisiert, jeder weitere Kontakt kann allergische Reaktionen auslösen.
Anbau (kontrollierter)
Im Gegensatz zur früher üblichen "Wildaufsammlung" werden heute viele Arzneipflanzen großflächig
kultiviert. Dadurch kann eine gleichbleibende Qualität garantiert werden. Beim kontrollierten
Anbau verzichtet der Produzent auf den Einsatz von >> Herbiziden und >> Pestiziden.
Anthocyane
Rote und blaue Pflanzenfarbstoffe; meist in Blüten und Früchten Anthrachinone Gelb gefärbte
1,8Dihydroxyanthrazenderivate, die laxierende (abführende) Eigenschaften aufweisen. Vorkommen:
Rhabarber, Aloe, Faulbaum, Sennesblatt, …
Anthroposophische Medizin
Begründet von R. Steiner (1861–1925); die anthroposophische Medizin baut auf
naturwissenschaftlichen Methoden auf und erweitert sie durch geisteswissenschaftliche Aspekte. Der
einzelne Mensch soll in seiner Individualität als Einheit aus Leib, Seele und Geist erfasst
werden. Die Therapie stützt sich vorwiegend auf Selbstheilungskräfte, die durch natürliche (auch
pflanzliche) Heilmittel unterstützt werden sollen. Keine Therapieform der Phytotherapie.
Aquaretikum
Harntreibende Zubereitung aus Arzneipflanzen, die vorwiegend die Wasserausscheidung erhöht, nicht
aber die Ausscheidung von Salzen.
Arzneibuch
Amtliche Vorschriftensammlung für die Qualität von Arzneimitteln; Vorschriften für die Methodik
der Qualitätsprüfung; Vorschriften zur Herstellung von Zubereitungen; zur Zeit gültig: >>
ÖAB, >> Pharmacopoea Europaea.
Arzneidroge
Getrocknete (und dadurch haltbar gemachte) Arzneipflanze oder Pflanzenteile.
Arzneispezialität
Arzneimittel, das im Voraus stets in gleicher Zusammensetzung hergestellt und unter der gleichen
Bezeichnung in einer zur Abgabe an den Verbraucher oder Anwender bestimmten Form in den Handel
gebracht wird.
Ätherisches Öl
Flüchtiges, stark riechendes, ölartiges Stoffgemisch; ist für den Duft vieler Pflanzen (z.B.
Pfefferminze, Lavendel) verantwortlich. Je nach Zusammensetzung unterschiedliche therapeutische
Anwendung (Husten, Verdauungsbeschwerden, Einschlafstörungen, …).
Aufguss
= Infus; Art der Teebereitung: Arzneidroge wird mit kochendem Wasser übergossen, 5–10 Minuten
bedeckt ziehen.
Aufgussbeutel
= Filterbeutel: enthält die Menge an Teedroge oder Teemischung für die Zubereitung einer Tasse.
Pflanzenteile meist stark zerkleinert.
Auszug
Jede Art von durch Lösungsmitteleinwirkung und anschließender Abtrennung der Arzneidroge erhaltene
Zubereitung. Beispiel: Wässriger Auszug = "Tee".
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