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Kleines Wörterbuch - online Version
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Phytotherapie: Wo sie nützt
Die Basis unseres gegenwärtigen Wissensstandes über die Anwendung pflanzlicher
Arzneimittel ist die oft Jahrhunderte lange traditionelle Anwendung von Pflanzen in der
Volksmedizin. In einer modernen, wissenschaftlich orientierten Therapieform genügt dies
aber nicht als Wirksamkeitsbeweis. Deshalb ist die Arzneipflanzenforschung bestrebt, von
modellhaften Labortests bis hin zu klinischen Studien an Patienten Fakten für den
therapeutischen Wert und die Unbedenklichkeit von Phytopharmaka zu liefern. In folgenden
Einsatzgebieten hat sich die Phytotherapie, alleine oder in Kombination mit anderen
therapeutischen Maßnahmen, bewährt (die angeführten Arzneipflanzen stellen nur eine kleine
Auswahl dar; da die Pflanzen bei Präparaten meist mit dem lateinischen Namen deklariert
sind, ist auch dieser angeführt):
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Vorbeugung von Krankheiten: |
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Stärkung des Immunsystems:
Roter Sonnenhut, Echinacea purpurea (Bild)
Schwitzkuren bei beginnenden grippalen Infekten
Holunderblüten, Sambucus nigra Lindenblüten, Tilia – Arten
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Befindlichkeitsstörungen im Verdauungstrakt
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Entzündungen im Bereich der Mundhöhle
Salbei, Salvia officinalis (Bild)
Blähungstreibend, krampflösend
Kamille, Matricaria recutita (Bild) Kümmel, Carum carvi
Fenchel, Foeniculum vulgare
Pfefferminze, Mentha piperita
Appetitanregend:
Arzneipflanzen mit Bitterstoffen:
Enzian, GentianaArten
Tausendguldenkraut, Centauriumerythraea
Fieberklee, Menyanthes trifoliata
Arzneipflanzen mit aromatischbitterem Geschmack:
Wermut, Artemisia absinthium (Bild)
Schafgarbe, Achillea millefolium
Übersäuerung des Magens:
Käsepappel, Malva – Arten (Bild)
Lebererkrankungen:
Mariendistel, Silybum marianum (Bild)
Erkrankungen der Galle:
Artischocke, Cynara scolymus
Löwenzahn, Taraxacum officinale
Durchfallerkrankungen:
Tormentillwurzel, Potentilla erecta
Heidelbeeren (getrocknet!), Vaccinium myrtillus
Verstopfung:
Faulbaum, Frangula alnus
Senna, Cassia – Arten
Rhabarber, Rheum palmatum
Leinsamen, Linum usitatissimum (Bild)
Flohsamen, Plantago ovata
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Erkrankungen im Bereich der Atemwege: |
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Reizhusten:
Tees mit schleimhältigen Drogen
Eibisch, Althaea officinalis (Bild)
Isländische Flechte, Cetraria islandica
Auswurffördernde Hustenmittel:
Arzneipflanzen mit ätherischem Öl:
Thymian, Thymus vulgaris (Bild)
Anis, Pimpinella anisum
Eukalyptus, Eucalyptus globulus
Latschenkiefer, Pinus mugo
Arzneipflanzen mit Saponinen:
Schlüsselblume, Primula veris (Bild)
Efeu, Hedera helix
Arzneipflanzen mit anderen Wirkstoffen:
Sonnentau, Drosera rotundifolia (Bild)
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Erkrankungen im Urogenitaltrakt |
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Erhöhung der Harnmenge, besonders bei Steinleiden oder Entzündungen der ableitenden
Harnwege:
Birke, Betula pendula (Bild)
Hauhechel, Ononis spinosa
Schachtelhalm, Equisetum arvense
Wacholder, Juniperus communis
Unterstützung bei gutartiger Vergrößerung der Prostata:
Weidenröschen, Epilobium angustifolium (Bild)
Sägepalme, Serenoa repens
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Herz Kreislaufbeschwerden: |
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Leichte Herzmuskelschwäche, Altersherz:
Weißdorn, CrataegusArten (Bild)
Krampfadern:
Rosskastanie, Aesculus hippocastanum
Durchblutungsstörungen:
Ginkgo, Ginkgo biloba (Bild)
Vorbeugung gegen Arteriosklerose (= Verkalkung):
Knoblauch, Allium sativum
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Nervöse Störungen
Leichte und mittelschwere Depressionen:
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Johanniskraut, Hypericum perforatum (Bild)
Einschlafstörungen:
Baldrian, Valeriana officinalis (Bild)
Melisse, Melissa officinalis
Hopfen, Humulus lupulus
Lavendel, Lavandula angustifolia
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Gynäkologische Erkrankungen |
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Prämenstruelles Syndrom, klimakterische Beschwerden:
Mönchspfeffer, Vitex agnuscastus
Nordamerikan. Wanzenkraut, Cimicifuga racemosa
Hauterkrankungen:
Ringelblume, Calendula officinalis
Arnika, Arnica montana (Bild)
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Lassen Sie sich von Arzt und Apotheker beraten, ob eine Erkrankung mit Phytopharmaka
alleine behandelt werden kann oder ob diese nur zusätzlich zu anderen Maßnahmen eingesetzt
werden sollen.
ACHTUNG
: Bei länger andauernden, schwereren oder chronischen Erkrankungen oder bei einer
Verschlechterung des Gesundheitszustandes sollte man Phytopharmaka erst nach Abklärung der
Beschwerden durch den Arzt anwenden!
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